Gemeinschaftliches Musizieren mit pädagogischen Zielsetzungen lässt sich über tradidionelle Vereine wie der Marktmusikkapelle, dem Männergesangsverein oder dem Kirchenchor hinaus bis zum Jahre 1875 zurückverfolgen. Damals gab es bereits einen Zitherclub, der bei besonderen Anlässen auftrat, und eine Sängervereinigung, die das heimatliche Volkslied pflegte.
Nach dem zweiten Weltkrieg waren es vor allem die 1937 gegründete Harmonikaschule Heiss und die 1945 gegründete Musikschule Franz Burgstaller, die mit ihren zahlreichen Schülerkonzerten für das Musizieren geworben haben.
Seit Oktober 1961 besteht in Telfs eine Musikschule. Sie wurde vom damaligen Hauptschuldirektor Richard Klocker gegründet und somit von den gelegentlichen "Kursen für das Erlernen eines Instrumentes" im Rahmen der Volkshochschule in eine geregelte, organisierte Schule übergeführt.
Im Herbst 1961 unterrichteten fünf Lehrpersonen ca. 60 Schüler und am Ende des Schuljahres veranstaltete man im alten Schulgebäude das erste Schlusskonzert. In den folgenden Jahren stieg die Schülerzahl kontinuierlich an und das aus Musikschülern zusammengesetzte Orchester begeisterte besonders bei Aufführungen der Märchenopern "Rumpelstilzchen", "Des Kaisers neue Kleider" und "Die Wunderuhr".
Als im Herbst 1967 Rudolf Knolz die Musikschule übernahm, wurden bereits ca. 300 Schüler aus dem Einzugsgebiet von Flaurling bis Haiming unterrichtet. 1970 wurde in Zirl und 1979 in Rietz eine Nebenstelle eingerichtet, um den Schülern den weiten Schulweg zu ersparen. Daraus entstanden später die Musikschule Zirl und die Musikschule "Mittleres Oberinntal".
Nach dem Beschluss des Tiroler Musikschulgesetzes durch den Tiroler Landtag wurde Mag. Johannes Stecher zum neuen Musikschuldirektor bestellt. Innerhalb des Lehrkörpers fand nun ein großer Wechsel statt: Idealistische Musikliebhaber, zahlreiche Hauptschullehrer, aber auch Instruktoren aus dem Blasmusikbereich übergaben die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen nunmehr an hauptberufliche Musikpädagogen.
1993 wurde als Konglomerat aus den Musikschulen Telfs, Mieming (damals unter der Leitung von Hauptschuldirektor Wendelin Krabacher) und Oberhofen (damals unter der Leitung der Musikerin Uta Aglibut) die Musikschule Region Telfs und Umgebung gegründet, die heute aus dem Standort Telfs, den Exposituren Oberhofen und Mieming, sowie den Gemeinden Polling, Flaurling, Pettnau, Pfaffenhofen, Wildermieming und Obsteig besteht.
Gleichzeitig restaurierte und adaptierte man die ehemalige "Schindler-Fabrik" und funktionierte die obersten beiden Stockwerke zur neuen Musikschule um, die heute mit ihren insgesamt 1500 Quadratmetern an Räumlichkeiten (bis hin zum großzügigen Bewegungsraum und dem allseits beliebten Mehrzweckraum), sowie ihrer hervorragenden Ausstattung in akustischer aber auch inventarieller Hinsicht zu den schönsten und modernsten Schulen Tirols gehört.
Im Lehrplan der Musikschule findet man alle wesentlichen im Österreichischen Rahmenlehrplan vorgesehenen Fächer, auch sehr viele Ensembleangebote, Kurse und Sonderkurse: Drei Kinderchöre, den Kammerchor, das Musikschulorchester "Concertino Telfs", ein Jugendblasorchester, ein Symphonisches Blasorchester, Klarinettenchor, Akkordeonorchester, die "Hornflakes", Jazz-Bands, Tenorhornensemble, Saxophonquartett, Trompetenquartett, Streichquartett, Volksmusikgruppen, Familienmusiken, Gesangsensembles, die "West-Side-Musical-Company", Jazzdance, Ballett, Kleinkindergruppe, Früherziehung, Grundausbildung, Gehörbildung und allgemeine Musiklehre etc..
Einige CD-Aufnahmen, Aufführungen des "Dschungelbuches", des "Tuttifäntchen" (P. Hindemith), Bach´scher Oratorien, des "Deutschen Requiems" von Brahms, zahlreicher Orchestermessen (zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen) usw. dokumentieren das stetig steigende Niveau.
Darüber hinaus trägt die Schule mit über tausendfünfhundert Schülerinnen und Schülern und ca. 50 Lehrpersonen in ca. 150 öffentlichen Auftritten pro Jahr, mit dem regelmäßigen Volkmusikstammtisch, mit der einmal im Monat durchgeführten "Jam-Session", mit dem alljährlichen Orchesterball, mit Fortbildungen wie den "Tiroler Blechbläsertagen" und diversen Workshops, vor allem aber mit der 1996 gegründeten und in Zusammenarbeit mit dem "Kreis für Kultur und Bildung" organisierten Abonnementkonzertreihe "Interregional Telfs" zur kulturellen Bereicherung dieser Region maßgeblich bei.
Ermöglicht wird all dies durch die weitsichtige Politik eines geschlossenen Gemeindeverbandes unter der Führung des Telfer Bürgermeisters Dr. Stephan Opperer und weiters durch das Land Tirol, welches der Musikschule Region Telfs aufgrund des guten Ausbaues der Schule und bester Qualifikation des Lehrkörpers eine Personalkostenförderung und für viele Projekte darüber hinaus Subventionen zuteil werden lässt.