Herzliche Gratulation, Herr Professor!

Prof. Hermann Wurnig bei seiner Dankesrede

Der langjährige Kufsteiner Musikschuldirektor Hermann Wurnig hat vom Bundespräsidenten den Berufstitel „Professor“ verliehen bekommen. Im Rahmen eines Festabends in der Musikschule in Kufstein wurde am 28. November 2015 die hohe Auszeichnung gebührend gefeiert.


Hermann Wurnigs Leben war und ist die Musik. Bereits 1972 wurde der gelernte Bürokaufmann Kapellmeister der Stadtmusikkapelle Kufstein, die er bis 1992 und interimsmäßig von 2006-2010 leitete. Dazwischen war er auch sieben Jahre lang Kapellmeister der Postmusik Innsbruck. Seine Tätigkeit als Bezirkskapellmeister des Unterländer Musikbundes (1975-86) nutzte er vor allem dazu, sich um die Jugendausbildung und den Dirigenten-Nachwuchs zu kümmern.

Meilensteine für die Musikausbildung in Tirol

1980 wurde Hermann Wurnig in den Musikbeirat des Tiroler Blasmusikverbandes entsandt, 1985 begann er seine 16jährige Amtszeit als Landesjugendreferent. „Seine Ideen, sein Umsetzungswille und sein unglaubliches Engagement führten in dieser Funktion dazu, dass Meilensteine gesetzt wurden, die bis heute Bestand haben“, würdigte Dir. Günther Klausner in seiner Laudatio die Verdienste seines Vorgängers. Wurnig war auch Obmann-Stellvertreter der Arbeitsgemeinschaft der Tiroler Musikerzieher, und als Mitglied des Tiroler Fachbeirates arbeitete er maßgeblich am Entstehen des Tiroler Musikschulgesetzes mit.

Nachhaltigkeit für die Musikschule Kufstein

Größte Verdienste erwarb sich Wurnig um die Städtische Musikschule Kufstein, die er von 1983 bis 2005 leitete. Die Überführung zur „Landesmusikschule Kufstein und Umgebung“ für die Gemeinden Kufstein, Langkampfen, Schwoich und Thiersee im Jahr 1993 war maßgeblich seiner Initiative zu verdanken. Der Schulbetrieb wurde damals auf 26 Lehrer mit über 700 Schülern erweitert. Und untrennbar mit dem Namen Hermann Wurnig verbunden ist der Bau des neuen Musikschulgebäudes, das er mit der ihm eigenen Zähigkeit und Ausdauer verfolgte, bis der Bau schließlich nach langen Verhandlungen – bis hin zu einem Sitzstreik des Lehrkörpers – 2004 bezogen werden konnte. Dir. Klausner: „Wie weitsichtig und sinnvoll das war, kann man an der rasanten Entwicklung des Musikschulwesens in den letzten 20 Jahren erkennen.“

Zur Feierstunde für den frischgebackenen Professor stellten sich neben dem Lehrkörper der LMS Kufstein und Vertretern des Blasmusikverbandes auch Landesrätin Dr. Beate Palfrader, Bgm. Martin Krumschnabel, Bürgermeister aus dem Musikschulsprengel und Landtagsabgeordnete Andrea Krumschnabel ein, die Hermann Wurnig sehr herzlich zur hohen Auszeichnung gratulierten.

Auch die Stadtmusikkapelle Kufstein spielte ihrem Ehrenkapellmeister ein Ständchen. Das Ensemble NORÄTICUM (ehemalige Lehrerkollegen) und Manuel Prohaska, ein ehemaliger Akkordeonschüler von Prof. Wurnig, gestalteten den Festabend.

(Bericht und Fotos: Hermann Nageler)

Bgm. Martin Krumschnabel, Prof. Hermann Wurnig, LRin Beate Palfrader, Dir. Günther Klausner (v.l.)