engl.: viola, ital.: alto, franz.: alto
Die Viola (oder Bratsche) ist das Altinstrument der Violinfamilie. Dieses Streichinstrument ist im Wesentlichen eine größere Bauform der Violine. Das Wort „Bratsche“ leitet sich vom italienischen ''Viola da braccio“ ab.
Bau und Funktion:
Die wichtigsten Bauteile der Viola sind wie bei der Violine der Hals, die Schnecke, die Decke (aus Fichtenholz), der Bassbalken, der Stimmstock, die Zargen, der Boden (aus Ahorn).
Die lackierte Viola ist mit vier Saiten im Quintenabstand (c, g, d’, a’) bespannt. Der Korpus ist um etwa 4 - 8 cm länger als jener der Violine. Auch der Bogen ist größer und breiter bespannt.
Spieltechnik:
Die Viola ruht auf dem linken Schlüsselbein, die linke Hand greift die Saiten, die rechte Hand streicht mit dem Bogen die Saiten. Auf dem Griffbrett befinden sich keine Bünde. Weitere Spieltechniken: Doppelgriffe, Zupfen (pizzicato) oder Spielen mit der Bogenstange (col legno), flötenartiges Flageolett, Vibrato u.v.a. Fast alle Kinder lernen zunächst Violine und wechseln später erst zur tieferen Viola, es ist jedoch durchaus möglich, von Beginn an Viola zu lernen.
Verwandte Instrumente:
Violino piccolo, Violine, Violoncello, Kontrabass;
Geschichte:
Die älteste Abbildung einer viersaitigen Viola gibt es um 1534.
Stilrichtungen:
Die Viola ist ein Orchesterinstrument, ebenso in der Streicherkammermusik kommt fast immer eine Viola vor. Da die Viola mit ihrem weichen und vollen Klang die Eigenschaft hat, sich mit vielen Instrumenten gut zu mischen, existieren auch verschiedene Werke für unüblichere gemischte Besetzungen mit Viola. Die Viola kann in allen Stilrichtungen eingesetzt werden. Sie stand lange Zeit im Schatten der Violine und des Violoncellos, so dass es bis ins 20. Jh. vergleichsweise wenig Sololiteratur gab.
Leihinstrumente: Violen sind vereinzelt als Leihinstrumente an der Musikschule vorhanden.
Preis: ein Schüler- Violaset inkl. Viola, Bogen, Kolophonium und Etui ist ab € 800,- erhältlich; Profiinstrumente kosten mehr als € 5000,-.